Internetversand können nicht einmal die Großen – einer Studie von HÄRTING Rechtsanwälte und dem Sportbusinessmagazin SPONSORs zu Folge schafft es kein einziger Club der 1. und 2. Bundesliga, einen rechtskonformen Fanshop auf die Beine zu stellen. Die Folge: Abmahnungen und Bußgelder. Mancher Fan kann sein Trikot sogar noch nach der Saison zurückschicken.

Wir haben die Bundesliga Clubs unter die Lupe genommen. Anhand von zehn Kriterien wurden die Internetauftritte der Clubs untersucht. Besonders oft waren die Datenschutzerklärungen und Widerrufsformulare fehlerhaft. Kein einziger Shop ist einwandfrei. Der Abstand zwischen Bundesliga und 2. Bundesliga zeigt sich auch bei den Fanshops: Die Zweitligisten fallen durch deutlich mehr Rechtsverstöße auf. Jeder Versandhändler kann nun die großen Clubs durch eine Abmahnung an ihre Pflichten erinnern – ebenso Verbraucherschutzverbände. Datenschutzverstöße können 55.000 Euro, in schweren Fällen auch 300.000 Euro kosten. Ärgerlich dürfte auch die noch lange laufende Widerrufsfrist sein – viele Fans könnten ihre Bestellungen noch lange widerrufen. Die Verstöße sind nicht nur ein übles Foul am Verbraucher. Sie zeigen auch: Wenn selbst millionenschwere Fußballvereine keinen rechtskonformen Fanshop gestalten, stimmt etwas mit der Rechtsordnung nicht. Die wachsende juristische Komplexität des Versandhandels überfordert die Bundesliga und damit den Internethandel in Deutschland insgesamt. Die Studie zur Compliance der Merchandising-Shops von Bundesliga-Clubs kann hier als PDF abgerufen werden.